Pizzo Greco

Auf geht’s, zurück aufs Festland. Zuerst mal zur Fähre.

Der Weg zum Platz verlief unspektakulär – sieht man von Polizeiautos ab, die Andrea überholen, die 70 fährt wo 50 erlaubt ist, und natürlich ist Überholverbot.

Am Platz geht es erstmal baden, ein Traum, warmes Wasser, Sonne und keine nervigen Badeklamotten. Und abends brutzeln wir die Dorade, die Anne morgens gekauft hat.

Wir hätten allerdings besser auf die Fischabfälle aufpassen sollen. Die stehen im Wohnmobil auf dem Tisch, und wären wir noch Limoncello süffeln, haben die Katzen, die auf dem Platz herumlaufen, drinnen eine ziemliche Verwüstung angerichtet. Nun denn.

Am nächsten Tag wird noch einmal fleißig gebadet. Es fällt uns schwer, uns loszureißen, aber morgen müssen wir weiter in den Norden.

Milazzo und Vulcano

Heute ein reiner Fahrtag, aber an Ausblicken mangelt es nicht.

Ohne weitere Zwischenfälle kommen wir in Milazzo an. Die Stadt präsentiert sich authentisch-heruntergekommen, gefällt uns gut da.

Am zweiten Tag geht es frühmorgens nach Vulcano. Die Reederei hatte uns gestern schon wegen unsicherer Wetterbedingungen kein Ticket verkaufen wollen, auch heute ist lange unklar, ob es losgeht. Wir machen uns lustig, dass die bei dem bisschen Wind nicht fahren – bis wir aus der Bucht auf auf offener See sind – verdammte Axt wackelt das und Anne ist kurz davor, das erste mal in ihrem Leben seekrank zu werden. Aber alles wird gut, und nach kurzer Ortsbesichtigung machen wir uns an den anstrengenden Aufstieg an den gleichnamigen 391m hohen Berg.

Der Blick in den Krater hat uns beide sehr berührt. So etwas haben wir beide noch nie gesehen, und man kann es auch gar nicht so ohne weiteres anderswo sehen, so ohne Zäune und nervigen Führer. Wirklich ein sehr intensives Erlebnis. Hier noch ein Video, auf dem man auch hört, dass es da oben sehr, sehr windig war:

Eigentlich wollten wir auch noch in das berühmte Fango-Becken, das ist aber beschlagnahmt und geschlossen, und auch baden, wo Gasblasen aus dem Meeresboden steigen, ist aus undurchsichtigen Gründen verboten. Nun denn.

Als wir dann nach Hause wollen, eine böse Überraschung: die Fähre, die wir gebucht haben, wird abgesagt und alle anderen auch: zu viel Wind. Nach langem Hin und Her buchen wir beim Mitbewerb – und kaum haben wir das getan, hätte es doch noch eine gegeben. Aber egal, die langsame Autofähre beschert uns traumhafte Ausblicke und versöhnt uns mit dem Fährenchaos.

Villa Gerace

Kühl und windig ist es heute morgen. Wir haben keine Lust auf Baden, also packen und los.

Und auf geht’s in die Berge. Unser Ziel liegt etwa 600m hoch, ca muss Womie richtig arbeiten.

Die Straße zum Hof hin erweist sich leider als gesperrt, nach einer Runde um ein paar Berge kommen wir aber trotzdem an.

Sehr nett hier, gepflegt und freundlich.

Am nächsten Tag gibt es eine Wanderung. Aus Annes geplanten Rundweg ist zwar nichts geworden, weil der Weg unpassierbar war, aber es war trotzdem sehr schön.

Zur Belohnung geht es danach baden…

Anne schaut sich noch die kleine Klosterkirche nebenan an.

Abends gibt es lecker Essen und ordentlich Alkohol im hofeigenen Restaurant, ein gelungener Tag. Wir kommen gerade noch rechtzeitig zurück, bevor es zu regnen anfängt.

Am nächsten Tag regnet es ordentlich. Zeit zum Lesen, schlafen und langsam machen.

Siculiana

Heute ist der erste Regentag und so brechen wir in strömendem Regen aus Palermo auf, Anne ist nach dem entsorgen ordentlich nass.

Auf geht’s nach Süden, über die Berge. Überall leerstehende Häuser und Spuren kleiner und größerer Waldbrände, ein bisschen gruselig. Aber auch eine traumhaft schöne Landschaft.

Nach insgesamt kurzer Fahrt erreichen wir den südlichsten Punkt dieser Reise, Marina di Siculiana.

Weil das Wetter bedeckt und windig ist, entscheiden wir uns spontan zu einer Radtour nach Siculiano.

Der Himmel bezieht sich immer mehr, als wir zurückkommen. Eben noch schnell im Häuschen duschen, dann zieht über das Meer Gewitter auf. Es wird ein ruhiger Abend, auch mal nicht schlecht.

Am nächsten Morgen ist dir Sonne wieder da und wir gehen Baden. Es ist spürbar abgekühlt, das ist sehr angenehm.

Abends noch ein Kurztrip an den Strand, Negroni trinken und den Sonnenuntergang genießen. Auf dem Rückweg füllt uns dann noch der tschechische Nachbar auf dem Platz mit Wodka ab, sehr lustig.

Neapel

Heute ging es mit dem Regionalzug nach Napoli. Wir hatten so dies und das in Reiseberichten gelesen, aber was uns am meisten fasziniert hat war die fröhliche Unbekümmertheit der Neapolitaner. Das zeigt sich am besten im Fahrstil – waghalsig, aber stets achtsam. Als Fußgängerin muss man nie befürchten, angefahren oder -gehupt zu werden.

Caserta

Die Fahrt ist insgesamt langweilig und unkompliziert, bei der Hitze ist das sehr angenehm. Schon um 14:30 stehen wir am Platz, der aber natürlich zu ist – Mittagspause. Einer der anderen Gäste lässt uns aufs Gelände.

Der Platzchef kommt um 15:30 und weist rigoros Plätze zu, aussuchen ist nicht, und spricht genau eine Sprache: italienisch. aber alles gut, der Platz ist fein, gepflegt und sehr zu empfehlen.

Nach einer längeren Pause, immerhin sind 30°C, starten wir mit den Rädern in die Stadt, Caserta erkunden und ein bisschen was einkaufen. Natürlich haben italienische Supermärkte sonntags geöffnet…

Die Stadt selber lohnt sich eher nicht. Das Schloss ist hübsch, aber es zu besichtigen haben wir keine Lust.

Der italienische Autoverkehr ist ja sprichwörtlich, aber nachdem wir das Prinzip begriffen haben – alle fahren wie die Irren aber jeder nimmt Rücksicht – schwimmen wir mit unseren Rädern locker im Feierabendverkehr mit – ein echtes Abenteuer ist es trottdem.

Rapolano Terme

Heute geht es endlich in die Toskana. Italiens Straßen zeigen sich von ihrer besten Seite und wir kommen gut durch.

Also gar nicht lange gefackelt und ab in die Therme, die einfach immer noch wunderschön ist – wir kennen sie schon von 2017 und sie ist einfach etwas ganz besonderes.