Weiter geht’s, eine kurze Strecke bis zu unserem Stellplatz außerhalb von Córdoba. Beim Abfahren vergessen wir das Kabel, shit happens. Zum Glück reißt das Kabel, nicht die Steckdose. Hm, was tun? Einen Campingfachhandel gibt es weit und breit nicht, aber eine Ferreteria, also frei übersetzt einen Eisenwarenhandel. Der hat irgendwie alles, sagt Google und genau so ist es. Der freundliche Verkäufer hat von blauen Campingsteckern noch nie gehört, aber nachdem er die Original gesehen hat, kramt er tatsächlich aus den Tiefen seines Lagers welche hervor, zusammen mit einem mega stabilen Baustellenkabel wird das ein Kabelbausatz, prima. Weiter geht’s!
Die Region produziert die Hälfte der weltweiten Olivenproduktion und tatsächlich ist gefühlt jede freie Fläche mit Olivenbäumen bepflanzt.
So erreichen wir nach neckischer Fahrt über holprige Landstraßen unseren Stellplatz.
Nach einer ausgiebigen Pause erkunden wir das Viertel und schauen uns den Bahnhof an, denn morgen wollen wir mit dem Vorortzug in die Stadt.
Nach einer ruhigen Nacht machen wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zum Bahnhof. Alles klappt reibungslos, die Fahrt dauert nur wenige Minuten.
Vom Bahnhof sind es nur ein paar hundert Meter in die Altstadt, sehr angenehm. Wir laufen durch San Basilio und die Juderia und genießen das Flair. Oft sind wir fast allein, denn das Interesse der Touris konzentriert sich, wie so oft, auf wenige Hotspots.
Córdoba ist berühmt für seine grünen Innenhöfe, die Patios Cordobeses, und davon gibt es wirklich viele, selbst um diese Jahreszeit. Nicht alle sind öffentlich, und oft wollten wir auch nicht zu zudringlich sein. Aber ein paar Fotos haben doch geklappt:
Schließlich kommen wir an der Sehenswürdigkeit an, der Mezquita-Catedral, also etwa Moschee-Kathedrale. Und genau so sieht das dann auch aus. Hier steppt der touristische Bär, aber auch hier scheinen alle zu wissen, wo sie hinschauen müssen und wohin eben nicht. Schon lustig.
Tief beeindruckt machen wir uns auf dem Weg zum Guadalquivir. Der Fluss, der vor ein paar Wochen weiter unten für Überschwemmungen gesorgt hat, gibt sich brav und harmlos. Über die berühmte römische Brücke zu gehen ist nett. Netter ist aber das Gebäude am anderen Flussufer, der Torre de Calahorra. Drin ist ein Museum über die islamische Geschichte Spaniens. Sehr lehrreich, und selbst Anne lernt, dank deutschem Audioguide, noch was dazu. Auch das Gebäude selbst ist schön und vom Dach hat man einen tollen Blick auf Brücke und Stadt – das Ganze für gerade einmal 4,50€ pro Nase.
Wenige Meter hinter der Brücke verirrt sich kein Tourist hin, wir trinken erstmal was und streifen durch den kleinen Stadtteil, wieder einmal fast alleine.
Weiter geht es durch kleine Gassen, bis wir schließlich am Plaza de la Corredera ankommen. Der ist echt riesig, aber man merkt es nicht so, weil alles voller Restaurants ist. Auch hier eher wenig Touris, dafür fein gekleidete SpanierInnen, die am Sonnabend zum Essen und Trinken kommen,
Direkt da ist auch der Markt, der Mercado de Abastos de la Corredera, aber wir kommen zu spät, es wird schon abgebaut.
So, noch ein kleines Stück weiter, uns tun schon ganz schön de Füße weh. Ziel ist der Palacio Marquez de Viana. Eintitt ist aber mit 20€ ganz schön teuer, statt dessen investieren wir lieber in der Bar vor dem Palacio in Speis, Trank und Sonnenbad. Deutlich die bessere Idee.
Und ab nach hause.
Puh, geschafft! Unsere Uhren zeigen über 15.000 Schritte, da haben wir uns einen ruhigen Abend verdient…
Am nächsten Morgen tobt Anne früh zum Bäcker auf der Suche nach Brötchen – aber so etwas gibt es hier nicht. Statt dessen Boccadillos, ein bisschen wie dicke, kurze Baguettes. Geht auch.
Nach ausgiebigem Frühstück, duschen etc. machen wir uns auf den Weg zum Zug.
So, erstmal eine Pause im netten marokkanischen Restaurant gleich bei der Stadtmauer.
So gestärkt geht es weiter quer durch die Stadt. Wir wollen mal schauen, was Córdoba so weihnachtlich drauf hat.
Der Weihnachtsmarkt in Córdoba ist heute am 1. Advent noch nicht wirklich am Start und eher eine Kinderattraktion – eine ziemlich niedliche allerdings.
Zufällig landen wir in einer Tapas-Bars, wo es Zufalls-Tapas für 0,90€ das Stück gibt. Sehr lecker, sehr abwechslungsreich. Pappsatt machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof.
Schon wieder über 15.000 Schritte. Wir sind froh, als wir zu hause sind und die Füße hochlegen dürfen. Morgen ist Montag, bewegungsarmer Bürotag. Hat was.
Tatsächlich wird der Montag recht anstrengend, viel Arbeitskram, viele Besprechungen. Aber sitzend, wie gesagt. Nun sind wir reif zum weiterfahren. Neue Gasflasche und SIM-Karte brauchen wir auch (die EU-Roaming Zeit läuft ab).