Meran

Gerade einmal 20 Minuten braucht der Zug, der alle halbe Stunde von Terlan nach Meran fährt. Es ist kalt, aber die Sonne macht gute Laune, und wir haben einen wundervollen Nachmittag und Abend in dem altehrwürdigen Kurort.

Endlich ein vernünftiger Weihnachtsmarkt. Südtirol hat, was es in Spanien nicht gibt, wir genießen das sehr. Und die Stadt ist voll, die Leute shoppen wie verrückt, denn natürlich haben fast alle Geschäfte am Sonntag geöffnet.

Sabbionara

Zum dritten mal sind wir nun hier (zuletzt 2022), diesmal ideal, um eine guten Startpunkt für Bozen zu haben.

Ab Genua geht es den Berg hoch, Richtung Emilia Romagna, durch unzählige Tunnel und auf schmalen Spuren um enge Kurven, bis wir die Poebene erreichen. Die Anfahrt hätte viele Möglichkeiten für einen Stopp geboten. Hätte, weil das Wetter so gar nicht einladend war, wir eine halbe Stunde im Stau verloren haben und noch eine ganze Stunde im Supermarkt, wo der wilde Bär los war. So bleibt es bei einer kurzen Runde mit Womie durch Isola Dovarese (insbesondere sparen wir uns bei dem Nebel den Abstecher zum Gardasee) und als wir ankommen, ist es schon dunkel – wir sind schon weit im Norden und die Tage kurz.

València

Nach València fahren? Da waren wir skeptisch, aber auf der Website des Platzes wurde ausdrücklich erwähnt, dass die Innenstadt unbeschädigt ist, der Platz in bester Ordnung und der öffentliche Nahverkehr in Betrieb. Also haben wir es gewagt. Nach unserem Erlebnis in Málaga, wo alles viel weniger dramatisch war als im Fernsehen dargestellt, haben wir das auch locker gesehen. Aber es sollte anders kommen.

Also auf geht’s, runter vom Berg und ab in die Stadt. Die Tour selbst verläuft unspektakulär, die Gegend ist, als wir die Berge mit tausend Kurven hinter uns haben, stark zersiedelt, viel Industrie, wir vermissen das “schöne” Spanien.

Génave

Weiter geht’s! Weil es eine überraschende Lücke in Annes Terminablauf gibt, sind wir früh auf der Autobahn. Wir halten nur, um die spanische Gasflasche zu tauschen, die nun doch nach acht Wochen leer ist. Gar nicht so einfach, abseits der Tourizone. Es gibt zwar Gasflaschen, aber nur orange, nicht die blaue von Cepsa, die wir haben.

Die Fahrt ist unspekatulär und bald sind wir am Platz, wirklich wunderschön (nur ohne Strom), der an einem kleinen Dorf liegt, das da niedlich am Hang klebt.

Córdoba

Weiter geht’s, eine kurze Strecke bis zu unserem Stellplatz außerhalb von Córdoba. Beim Abfahren vergessen wir das Kabel, shit happens. Zum Glück reißt das Kabel, nicht die Steckdose. Hm, was tun? Einen Campingfachhandel gibt es weit und breit nicht, aber eine Ferreteria, also frei übersetzt einen Eisenwarenhandel. Der hat irgendwie alles, sagt Google und genau so ist es. Der freundliche Verkäufer hat von blauen Campingsteckern noch nie gehört, aber nachdem er die Original gesehen hat, kramt er tatsächlich aus den Tiefen seines Lagers welche hervor, zusammen mit einem mega stabilen Baustellenkabel wird das ein Kabelbausatz, prima. Weiter geht’s!

Gibraltar

Nach Gibraltar zu fahren muss ja irgendwie sein, wenn man schon mal hier ist. Auch Gibraltar ist ein Erinnerungsort, wo wir vor vielen Jahren mit Annes Tochter waren. Aber der Reihe nach. Zuerst einmal fahren wir nach Hässliches-Gewerbegebiet-in-der-Nähe-von-Algeciras. Da gibt es nämlich einen spanischen Rossmann, der original wie in Deutschland ist (inklusive deutscher Beschriftung auf den Produkten, Einkaufswagen usw.). Da gibt es Zahnpasta für Andrea und Gesichtscreme für Anne – besser ist das. Und wir halten an der örtlichen Mercedes-Werkstatt, den Reifendruck prüfen. Die LKW-Werkstatt schiebt uns dazwischen und Geld wollen sie auch keins. Das ist mal Service. Schnell noch ein paar Lebensmittel einkaufen und weiter nach La Linea de la Concepción, unserem heutigen Ziel.

Málaga

Also zurück nach Spanien. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Chaotische Zustände sollten herrschen, wie man in Videos wie diesem sieht. Nachdem aber von “unserem” Platz die Rückmeldung kam, dort sei alles in Ordnung, haben wir es gewagt. Schließlich wollen wir nicht die Stadt anschauen, sondern ein Tennismatch schauen, für das wir Karten haben. Unterwegs sieht man hier und da die Reste von reißenden Flüssen, die sonst allenfalls Rinnsale sind.