Buljarica (Petrovac)

So, auf geht’s, zurück nach Montenegro. Die Nacht war warm und windig, ständig bellte irgendwo ein Hund, so sind wir ganz schön gerädert, als wir uns auf den Weg nach Montenegro machen. Heute wollen wir Stari Bar besuchen, ein Ort, mit dem Anne eine alte Rechnung offen hat – lange Geschichte.

Die Fahrt ist spannend, das Navi schickt uns über kleine Nebenstraßen, so kommen uns die wenigen Kilometer wie eine weite Reise vor.

Stari Bar selber ist eine Ruine und ein unfassbarer Touristenhotspot – die echte Welt in Form von Kreuzfahrtschiffen unten im Hafen hat uns wieder. Aber die Aussicht ist toll und die Lage auch, wenn man es erst einmal nach oben geschafft hat.

Weiter geht’s zu unserem heutigen Stellplatz. Wir erholen uns erstmal, bevor wir am öffentlichen Strand baden gehen (sehr voll, sehr laut) und Plätze für die nächsten Tage suchen (schwierig). Aber grillen und bei Sturmböen draußen sitzen ist ja auch ganz nett. Nein, Scherz beiseite, wir vermuten, dass dass die Ausläufer des Wetters sind, das gerade in Griechenland und Bulgarien für Extremwetterlagen sorgt. Ansonsten schauen wir Katzen und wilden Schildkröten zu, das ist spannend.

Der Platz hat 20€ gekostet, ohne Strom.

Für die gerade einmal 67km haben wir 2:16 gebraucht.

Plužine

Nur eine kurze Etappe, gerade mal 150km, zu unserem nächsten Ziel, diesmal in Montenegro. Sehr anstrengende Kilometer allerdings, weil es über Serpentinen auf Berge und wieder herunter geht und die letzten 30km der Straße auf bosnischer Seite extrem eng und in sehr schlechtem Zustand sind, gleichzeitig sehr befahren.

Kurz vor der Grenze begegnen wir immer mehr Rafting Camps, und als wir dann an der Grenze über die Tara fahren, sehen wir sie: Rafter, zu hunderten, wie am Fließband.

Kaum in Montenegro eingereist, wird die Straße schlagartig besser, immer noch anspruchsvoll zu fahren aber machbar. Bald schon fahren wir am Pivsko Jezero entlang, einem großen Stausee, an dem unser heutiges Ziel liegt.

Auf diesem Platz treffen wir das erste mal in diesem Urlaub auf größere Mengen an deutschen Urlaubern. Es ist ganz nett, sich mal unterhalten zu können, aber auch ein Vorzeichen für küstennähere Plätze, die bald kommen werden.

Am zweiten Tag ist Ruhe angesagt. Erstmal lecker Frühstücken gehen, dann trödeln. Hier verpasst man nichts, und wenn wir nicht gerade mit Nachbarn quatschen oder im eiskalten Flüsschen plantschen, ist Haushalt dran, mal wieder saugen, Wäsche waschen. Und faulenzen, ganz wichtig.

Am Nachmittag zieht überraschend ein Gewitter durch und bringt willkommene Abkühlung.

Am Abend gönnen wir uns Wein in der Bar – und Kirschlikör, von der Mutter des Betreibers persönlich hergestellt, sehr nett. Und sehr günstig.

Am dritten Tag gehen wir ein wenig wandern – nur ein wenig, es ist immer noch sehr heiß und es geht steil den Berg hoch. Wir wollen zum Wasserfall der Vrbnica, aber nur Anne schafft es da hin, für Andreas Bein wäre das zu viel gewesen.

Eigentlich wollten wir auch noch entlang des Flussbetts zum See, aber weil der See sehr wenig Wasser hat, wäre das einfach zu weit und zu anstrengend geworden. Spannend war es trotzdem, durch diese Mondlandschaft aus Steinen zu laufen – und schön kalt und nass.

Diesmal haben wir uns Strom gegönnt, weil wir die Roller laden wollten. Das machte dann 23€ pro Nacht. Wäsche waschen kam 4€ und es wurde sogar für uns gemacht.

Für die 148km haben wir gut vier Stunden gebraucht…kein Wunder.

Morgen geht es weiter ins Flachland nach Albanien, darauf freuen wir uns.