Weg von Gibraltar, vor uns liegt eine Arbeitswoche, die wollen wir nicht auf einem vollen Platz bei Cordoba verbringen. Die Wahl fällt auf einen kleinen Ort im Hochland. Und weil es Sonntag ist und Anne nicht arbeiten muss, fahren wir durch die Berge. Anstrengend und schön ist das, und wir sind voller Eindrücke und froh, als wir ankommen.
Wenn man das echte Spanien kennen lernen will, muss man weg vom Meer, heißt es. Wer immer diesen Spruch geprägt hat, muss Orte wie diesen im Sinn gehabt haben. Hier ist alles noch wie früher: herzlich, viele kleine Läden, die Leute treffen sich draußen. Jeden Abend nach Feierabend treiben wir uns im Städtchen herum und bestaunen dies und das.
Der Platz ist mit allem was man braucht und für 6€ günstig. Außerdem ist er komplett eingezäunt und alles läuft übers Internet. Ohne PIN / Handy zum Aufschließen ist man eingesperrt. Das ist ein bisschen komisch, aber auch praktisch. Trotzdem schaffen es immer wieder Leute rein, die wohl die Handwerker-PIN kennen. Faszinierend, wie so vieles in Spanien. Im Gegenzug dazu tun sich vor allem Deutsche wohl schwer mit so neumodischem Zeugs, wir sahen einige vergeblich versuchen, Einlass zu bekommen.
Am dritten Tag haben wir uns einen Termin beim Friseur gemacht, das wird nach zwei Monaten langsam echt Zeit. Und es macht ganz viel Spaß, vor allem weil auch gleich noch Augenbrauen und Fingernägel drankommen. Noch mehr Spaß macht, dass der Spaß 50€ kostet – für beide und alles. Wir unterhalten uns mit Händen, Füßen und Google Übersetzer, das ist lustig und wir lachen viel. Die Angestellten staunen, dass wir T-Shirts tragen, schließlich ist es Winter – bei 20°C.
Am Donnerstag gibt es viel zu tun im Job, daher gehen wir zur Kneipe nebenan zum Mittagstisch. Sehr lecker, und ganz anders als in den Touri-Hotspots (für schmale 28€ mit Wein und Wasser). Danach noch “ein paar Kleinigkeiten” im Billigladen nebenan…nun ja.