Radhimë

In der Nacht hat es derbe geschüttet, unsere Wetter-Apps sagen auch für die nächsten Tage weiter Regen voraus. Also Planänderung, ab nach Süden, erstmal baden fahren. Das passt gut, weil Annes Bauch nach einer Apotheke verlangt und wir auch endlich mal albanische Leke bräuchten. Auf geht’s!

In der Apotheke sprechen sie, natürlich, lupenreines englisch, und, unfassbar in Deutschland, es gibt keine teure Schachtel sondern die wird geöffnet und ein Riegel herausgenommen. Der Spaß kostet 460 Leke, etwa 4€. Geil.

An Geld kommen ist schon schwieriger. Geldautomaten gibt es nur in der Innenstadt, und der albanische Verkehr ist, nun, kreativ. Nix für Andreas Nerven. Aber wir machen es wie alle, parken mit Warnblinker in der zweiten Reihe und beim dritten Versuch finden wir auch wirklich einen Geldautomaten. Geschäfte, Menschen, alles fasziniert uns, trotz der kurzen Zeit, und wir überlegen, wiederzukommen.

So, alles erledigt, weiter nach Süden. Rund um Tirana ist leider kein durchkommen, wir brauchen ewig für die Strecke, dafür geht es hinter Tirana dann vergleichsweise fix. Zum Glück hat Anne einen Platz reserviert, das Hotel wo wir stehen hat nur wenige Plätze, die sehr begehrt sind, so können wir entspannt sein.

Am zweiten Tag lassen wir es ruhig angehen. Ganz in Ruhe frühstücken, baden, dösen, nochmal baden, abends lecker Pizza im hoteleigenen Restaurant.

Auch am dritten Tag gibt es baden und langsam machen, wegen des deutlich aufgefrischten Winds aber mit erhöhter Schwierigkeitsstufe: die Wellen haben Schaumkronen, da ist gut was los. Anne friert bei 30°C und kommt sich dämlich dabei vor, nun ja.

Am vierten Tag ist es morgens wunderbar windstill und wir gehen vor dem Frühstück schwimmen im kristallklaren Wasser. Und natürlich auch danach. Und überhaupt. Etwas anderes kann und will man hier sinnvollerweise nicht tun (die Idee, mit dem Roller nach Radhimë oder Orikum zu fahren, haben wir schnell verworfen, lohnt sich einfach nicht), und das passt uns gerade auch ganz hervorragend.

Abends gibt es lecker Fischplatte und am nächsten Morgen Frühstück und ein wenig wehmütig verlassen wir diesen restlichen Ort Richtung Tirana.

Die Übernachtung kam 2000 Leke je Nacht, etwa 19€, inclusive Strom und Nutzung der Liegen am Strand (regulär 1000 Leke). Wir haben uns sehr wohl gefühlt, insbesondere der liebevolle Service und die kurzen Wege waren einfach schön.

Für die gerade einmal 250km haben wir gut fünf Stunden gebraucht.

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