Popeye, Mellieħa, Ir-Rabat, Mdina usw.
Wir verlassen den Platz im Schlamm. In der Nacht hat es geschüttet und gestürmt, alles klebt, schön ist anders. Irgendwie kommen wir los. Entsorgen im Nassen, alles im Nassen. Wir fahren zum Lidl in Mosta, der hat einen großen Parkplatz. Erstmal beruhigen und weniger schlammige Sachen anziehen, dann gehen wir einkaufen – die Vorräte sind ja doch ziemlich leer.
Danach fahren wir uns Popeye Village ansehen, eigentlich eine kurze Strecke, bei dem Verkehr aber durchaus eine spannende Tour. Unterwegs halten wir spontan in der Mistra-Bucht (Il-Bajja-tal-Mistra), wo wir das erste mal maltesische Campingfahrzeuge sehen – es gibt sie also doch.
Popeye Village zu besuchen haben wir sein gelassen – so spannend wirkte es dann doch nicht, dass es uns 15 Euro pro Nase wert gewesen wäre.














Weiter geht’s. Wir besichtigen noch kurz die Gozo-Fähre, frau will ja wissen, was uns so erwartet. Schaut unproblematisch aus. Dann auf den Platz. Anne muss erstmal schlafen, weil sie schon wieder erkältet ist. Andrea macht derweil das Auto von innen sauber, das ist evtl. ein ganz bisschen schlammig.
Der Platz gefält uns gut. Tolle Aussicht, nette Nachbarn aus der Schweiz, und jede Menge maltesische Wohnmobile – alle verlassen, die werden wohl nur am Wochenende benutzt. Und windgeschützt ist es, das tut uns gut. Dafür gibt es nichts, keinen Strom, keine Entsorgung, kein Wasser. Die Nachbarn kennen das Problem, man wurschtelt sich so durch auf Malta.





Nachdem wir beide fertig sind, entscheiden wir uns, nach Mellieħa zu fahren, also genau den Ort, den wir die ganze Zeit im Blick haben. Wegen irrem Verkehr bestellen wir uns einen Uber – eine richtig gute Idee. In wenigen Minuten und für unter 6€ sind wir in der Stadt. Rad fahren hätten wir nicht wollen und mit dem Bus sah das auch abenteuerlich aus. So haben wir es einfach und schauen uns die beeindruckende Kirche an – vor allem aber die zauberhafte Kapelle. So etwas schönes haben wir lange nicht gesehen.








Wir schlendern noch ein bisschen durch die Stadt, landen in einer Bar, wo es Kaffee und Cocktails für uns gibt.

Wir schlendern noch ein wenig durch den Ort und Anne entdeckt eine Festung auf der Karte. Spannend. Als wir da hingehen, erfahren wir, dass hier die Pfadfinder wohnen, es ist eine Art Jugendzentrum in dem ehemaligen britischen Fort aus dem 2. Weltkrieg. Der einzige anwesende Erwachsene (Gruppenleiter, Koch, Mädchen für alles) erählt und hingebungsvoll von der vielen ehrenamtlichen Arbeit, die hier geleistet wird und wir treffen viele Kinder und Jugendliche, die offensichtlich eine Menge Spaß haben.




Das war fein! Der Uber bringt uns wieder nach hause, wo inzwischen deutlich mehr Malteser da sind. Ach ja, Bajtra, den maltesischen Feigenlikör, haben wir auch, nun ist also mit Kinnie, Bajtra und Qagħaq tal-Għasel nun der Kanon der maltesischen Spezialitäten vollständig 😉 Kinnie ist die maltesische Antwort auf Cola: bittersüß, sehr anders. Man gewöhnt sich schnell daran.


Am Sonnabend wollen wir auf Stadt-Tour. Wir erkunden die direkte Umgebung und warten auf den Bus. Die Bucht ist schick, vermutlich aber nur im Winter erträglich. Ups, da baden welche bei 14°C.





Bus fahren klappt gut, nach einer Dreiviertelstunde sind wir in Mosta. Was will man hier? Eigentlich nur den Dom angucken (oder doch die Basilika? Die Einheimischen sagen Rotunda, ist wohl am einfachsten). Die größte freitragende Kuppel der Welt sagen sie. Ist auch echt groß. Aber erstmal zweites Frühstück. Es gibt maltesisches Omelett und Ftira, eine Art belegtes Fladenbrot, gibt es hier an jeder Ecke.


So gestärkt machen wir uns auf den Weg in die Basilikathedrale. Gerade einmal 5€ wollen die pro Nase haben, sehr reell finden wir. Dafür kann man weit nach oben, über die Glockentürme, und von oben in die Kirche schauen. Faszinierend!







































Wir sind schon echt geflasht, ein sehr beeindruckendes Gotteshaus, sehr berührend und voll Kunst.
Auf dem Weg nach draußen noch schnell den Zwivilschutzbunker gucken (lohnt sich nicht) und in der Sonne auf den Bus nach Rabat warten.




Der kommt prompt und bringt uns ohne Probleme hin. Zuerst einmal schauen wir Mdina, die alte Festung. Ein unbeschreiblicher Tourimagnet, selbst im Winter. Wie das im Sommer ist, mögen wir uns nicht vorstellen. Aber es ist halt auch schon echt hübsch, man kann die Reisegruppen verstehen (heute in der Mehrheit Franzosen)








































Uff. Viel zu sehen, aber halt irgendwie auch ganz schön steril. Normale Menschen sieht man kaum. Also über die Straße in den neuen Teil der Stadt, Ir-Rabat. Hier kommt es uns irgendwie uriger vor, und wir schlendern durch die Gassen. Zwischendurch bekommt Erkälltungs-Anne eine Mütze, das hilft enorm.
















So langsam tun uns die Füße weh. Wir halten an einer Bar. Es gibt Kaffee, Kekse – und maltesischen Glühwein, der doch sehr anders schmeckt, als wir das gewohnt sind.




Für den Heimweg gibt es keinen direkten Bus. Weil wir ganz schön platt sind, gönnen wir uns für 18€ einen Uber nach hause. Während wir auf den warten, besuchen wir einen Andenkenladen, wo es wirklich faszinierende Gegenstände zu kaufen gibt. Kitschig – und teuer.

Der Uber-Fahrer war anscheinend noch nie in diesem Teil der Insel, vertraut seinem Navi – und das schickt uns über winzige Nebenstraßen nach hause. Gut, dass wir das nicht mit Womie machen. Anne sitzt vorne links und findet das ganz schön komisch.






Auf dem Stellplatz machen die Malteser Party, nett anzusehen und gut gelaunt sind sie auch. Wir bauen derweil auf für den 1. Advent.



Am Sonntag machen wir langsam, es gibt erstmal Adventsfrühstück.




Ein Stück den Berg runter ist ein dänisches Feriendorf. Wir suchen und finden dort Waschmaschinen, die wir benutzen wollen, wenn wir von Gozo zurückkommen. Andrea ist fasziniert von Leuten, die baden und will mindestens die Füße im Wasser haben. Anne friert und macht lieber Fotos davon.










Danach erstmal eine Pause, es regnet sowieso. Aber dann schaut die Sonne wieder raus, und wir wandern hoch zum roten Turm, durch ein Mini-Wäldchen, auf das die Malteser sehr stolz sind. Es gibt hier eigentlich keine Bäume, das ist wirklich etwas besonderes.






Der Anstieg ist heftig und wir sind beide kurzatmig, aber dann ist es geschafft. Wir sehen uns ein Video an (sogar auf deutsch) und erfahren viel über die wechselvolle Geschichte Maltas und Sankt Agatha, nach der der “rote Turm” eigentlich benannt ist.















Das war schön! Auf einer abenteuerlichen Treppe klettern wir wieder hinunter und es gibt Adventskaffee mit Stollen vom Lidl.













Während wir so Tee trinken, kommt der Eismann, am 1. Advent. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen!


Abends geht die italienische Gasbuddel leer, na toll. Das soll aber kein Problem sein, hört man – auf Malta füllen sie alles nach. Wir werden berichten.