Ajaccio

Wir hatten Besuch in der Nacht von vier Jungen Männern, die bis drei Uhr morgens Hip Hop hören wollten auf dem Parkplatz, so sind wir eventuell ein ganz bisschen gerädert, als wir uns kurz nach sechs auf den Weg machen. Um das richtig zu erklären: die waren nett, haben Ihren Müll ordentlich entsorgt und die Musik war eigentlich OK, nur die Uhrzeit, nun ja. Stadtparkplatz halt.

Das Einchecken ist völlig unproblematisch, und schon bald sind wir auf dem Schiff. Es sind nur wenige MitfahrerInnen da, das ist sehr angenehm.

Die Seefahrt ist entspannt und das Wetter schön. Zu sehen gibt es auf dem Schiff wenig, so lesen und dösen wir, schauen ab und zu aufs Wasser. Könnte schlechter laufen.

Als wir nach zehn Stunden Fahrt in Ajaccio ankommen, sind wir ganz schön groggy. Zum Glück ist es nicht weit zum Platz. Schnell noch bei einem Heruntergekommenen Campingplatz entsorgen und dann zu unserem Nachtlager. Wir werden freundlich empfangen, es ist ein Privatgrundstück und wir sind allein. Sehr fein. Jetzt erstmal neue Kraft tanken, dann schauen wir mal, was wir auf Korsika so anstellen wollen.

Am zweiten Tag satteln wir die Räder. Wir wollen an den Strand in Porticcio. Da ist zwar schon überwiegend Saisonschluss, und alles ist teuer und von zweifelhafter Qualität, aber der Strand ist toll und wir beschließen, morgen nach der Arbeit zum Baden wiederzukommen, wenn das Wetter passt.

Was machen mit dem angebrochenen Tag? Kurz entschlossen fahren wir weiter nach Ajaccio.

Die Zitadelle kann erst neuerdings besichtigt werden und ist in zweifelhaftem Zustand. Heute Abend soll wohl ein Konzert stattfinden, man war am aufbauen und soundchecken.

Ein voller Tag! Die 30km Radfahrt merken wir deutlich und sind froh, dass wir E-Bikes haben, die Steigungen sind schon heftig.

Am dritten Tag ist Montag, da wird natürlich gerbeitet. Aber abends gehen wir Baden in Porticcio, das ist mit den Rädern in ein paar Minuten zu erreichen. Sehr fein. Nicht nur das Baden selber, auch der Ausblick auf Bucht, Berge und Stadt ist toll.

Am vierten Tag hat Anne auch viel zu tun, so muss Andrea alleine einkaufen gehen und erlebt allerlei Abenteuer am Geldautomaten und Supermarkt. Das Fahrrad anzuschließen ist das schwierigste Problem, Fahrradständer und überhaupt Fahrräder gibt es praktisch nicht. Dafür kann Anne dann am Abend den Platz bezahlen und redet fleißig französisch, obwohl sie das gar nicht kann.

Natürlich wird auch heute wieder gebadet, und nach einem ordentlichen “Spritz” machen wir uns auf dem Heimweg, nachdem wir noch eben die örtliche Boulangerie um Brot und Quiches erleichtert haben. Immer dabei auf dem Weg zum Strand: unser Müll. Mülltonnen am Haus gibt es nicht, man nimmt alles mit zu öffentlichen Müllcontainern, die irgendwo an der Straße stehen.

Am Mittwoch müssen wir packen und entsorgen fahren. Ein bisschen umständlich, aber machbar. Die Leute auf dem Campingplatz wo wir das erledigten, waren sehr hilfsbereit. Dass es kein Wasser zum Nachspülen gibt, ist trotzdem ganz schön eklig.

Abends dann ein ordentlicher Regenguss, der eigentlich schon vorbeigezogen war, dann aber doch noch kam. In kürzester Zeit kühlte es ordentlich ab, so haben wir den Abend drin verbracht und müssen am nächsten Tag schauen, wie wir die Stühle trocken bekommen.

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