Terlan, ein kleiner Ort in der Mitte zwischen Bozen und Meran, soll unsere neue Base für die Vorweihnachtszeit werden. Die 100km die Brennerautobahn hoch sind schnell geschafft, der Platz ist schön, wir fühlen uns direkt wohl. Entgegen unserer Erwartung ist der Platz nicht etwa voller Deutscher, außer uns sind nur Italiener da.
Nach einer kleinen Pause machen wir uns direkt auf den Weg nach Meran, gerade einmal 20 Minuten braucht der Zug dort hin. Der Bericht dazu steht in einem separaten Beitrag.
Es ist fies kalt (inclusive Nachtfrost), die Heizung hat gut zu tun und auch wir akklimatisieren uns nur schwer mit Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Am nächsten Tag fahren wir nach Bozen, auch hier ist Weihnachtsmarkt. Der Platz in Terlan leert sich derweil weiter – nur noch drei Autos stehen auf dem Platz mit so um die 20 Plätzen. Entspannt.
Weil wir uns Sorgen um die Gasflasche machen, fahren wir mit Womie nach Bozen zum Obi. Da soll es deutsche Gasflaschen im Tausch geben, gibt es auch. Teuer, aber nun sind wir wieder entspannt.
Wo wir schon einmal los sind, wollen wir in Bozen mit der Kohlererbahn fahren, aber mangels Parkmöglichkeiten fällt das flach. Die wenigen Parkplätze an der Talstation sind nur für Anwohner, schade. Aber wir haben ja eine Alternative: wir fahren in den Nachbarort Terlans, nach Vilpian, schauen uns den dortigen Wasserfall an und fahren dort mit der Seilbahn nach Mölten hoch. Vorher trinken wir noch eine Kleinigkeit in der dortigen Jausenstation, wo unendlich viel los ist: alle Handwerker der Gegend kommen dort zu Mittagessen hin, alle gleichzeitig.
Es ist unfassbar wenig los – rauf fährt noch eine Person mit uns, runter sind wir ganz allein. Auch oben treffen wir nur wenige Menschen, aber es gibt viel Natur und Aussicht. Schön!
Abends geht es in den Ort zur Glühweinbude. Mega niedlich, fast nur Einheimische da und der Alpenverein singt. Es gibt Glühwein, Würstchen und Leberkäsebrötchen. Zünftig!
Der Abend klingt in Womie aus mit Weihnachtsmusik und angemessener Deko 😉
Mittwoch bis Freitag ist hauptsächlich arbeiten, daher sind wir viel im Auto. Gute Gelegenheit, einmal zum Mittagstisch in die “Tennisbar” nebenan zu gehen und Mittagstisch zu essen, “Handwerkermenü” heißt das hier. Als wir kommen, sind die Handwerker aber alle schon wieder am handwerken, statt dessen ist der kleine Raum voll mit Rentnerinnen, die fleißig Speis und jede Menge Trank genießen. Sehr nett.
Freitag geht Anne die Gasflasche wiegen. Fast leer, Mist. Hm, was tun? Kurz entschlossen fahren wir nach Brixen zu Pantano Gas. Die Firma erweist sich als winziges Grundstückchen, bis in die letzte Ecke mit Gasflaschen vollgetopft. Der wiegt unsere Flasche: halb voll. Unsere Kofferwaage taugt nichts, tolle Wurst… Egal, er verschrottet unsere spanische Gasflasche, weil er sie nicht nachfüllen kann und verkauft uns eine italienische, das ist ja auch schon mal was. Also ab nach hause, durch den Bozner Feierabendverkehr, es ist die Hölle.
Schwamm drüber, das nächste Highlight wartet: die Terlaner Dorfkrippe. Wir schauen die kleine Krippe in einer winzigen Kapelle, und essen zweifelhafte Würstchen und trinken noch zweifelhaftere Feuerzangenbowle für den guten Zweck – bei allerdings fasizinierendem Ausblick. Jetzt fühlen wir uns richtig wie Heldinnen 😉
Auf dem Heimweg bleiben wir am Glühweinstand am Bahnhof hängen, essen leckere Gulaschsuppe und trinken ebenfalls leckeren Glühwein. Das und die sehr netten Gespräche, wo wir viel lernen, wie es hier wirklich ist, versöhnt uns mit dem Tag. Ernsthaft beschwipst geht es nach hause.
Am nächsten Tag geht es endlich auf die Eisbahn. Wir hatten die immer schon bestaunt, aber wegen Annes Arbeitszeiten nie geschafft, da hinzugehen – die Bahn schließt um 16:30. Heute hat es nun geklappt.
Shoppen gehen wir auch, im örtlichen NKD, schließlich sind wir Anfang Januar eingeladen und schaffen es vorher nicht mehr nach hause – aufgrund der Planänderung kommen wir mit unserer Winterkleidung aber sowieso nicht hin.
Eigentlich hatten wir gedacht, dass wir Weihnachten hier ganz alleine stehen, aber irgendwie füllt sich der Platz immer mehr. Mal schauen, wie sich das entwickelt, wir selber bleiben noch bis zum 2. Feiertag hier. Müssen ja noch zur Burg wandern, Weihnachtsessen und nach Trient. Dazu später mehr.