Salò

Wir hatten beschlossen, dass wir uns das mit dem unzuverlässigen Anlasser nicht länger ansehen wollten, also baten wir den ADAC um eine Werkstattadresse in der Nähe unseres nächsten Ziels, Salò, gerade mal 25 km entfernt. Die haben wir prompt bekommen und besuchten die sehr netten Leute da – muss ich sagen, dass der Anlasser auf dem Werkstatthof mustergültig gestartet hat, bestimmt zwanzig mal? Nun denn, dann soll das so sein. Also weiter zu unserem heutigen Stellplatz nach Salò, erst durch bestimmt 100 Tunnels, später durch ein unbeschreibliches Verkehrschaos, so um die 10km Dauerstau durch mehrere Orte.

 

Schöne alte Architektur am Straßenrand

Am Ziel freuen wir uns: der Platz ist wirklich sehr schön gelegen, günstig und unsere Basis für die nächsten Tage, denn nun wollen wir einige Tage bleiben und uns mal ganz gepflegt nach allen Regeln der Kunst erholen.

Ankommensbier muss natürlich sein
Die tolle Aussicht von unserem Platz auf Salò

Am nächsten Tag geht es nirgends hin. Statt dessen baden, ein bisschen was einkaufen und vor allem die Sache mit dem Tierarzt. Unserem alten Hund geht es schon ein paar Tage nicht gut, da wollten wir etwas tun. Ich hatte ziemlich Bammel, einen Veterinario anzurufen, war dann aber alles ganz einfach: wenn man weiß, was man will, braucht man keinen Arzt.  Man geht einfach in die Apotheke und kauft es. In Deutschland ein unvorstellbares Vorgehen, in Italien gar kein Problem. An dieser Stelle ein Riesendankeschön an unsere tolle Tierärztin, die uns so toll geholfen hat! Und so hoffen wir, dass es dem kleinen braunen Hund bald besser geht und sitzen draußen bei Wein, lecker essen und Livemusik von nebenan. Könnte schlechter laufen.

Hoffentlich hilft es
Besuch am Strand

Eigentlich fahren wir spätestens nach zwei Tagen weiter, aber a) sind wir einfach immer noch ziemlich erledigt, b) braucht Schnauzi eine Genesungspause und c) ist es hier einfach so schön, dass wir wohl bis Sonnabend bleiben werden.

Heute also Stadt gucken. Salò ist wirklich schön, und die Touristenströme hielten sich in Grenzen. Außerdem gibt es ja stille Seitengassen. Dann erst mal wieder Pause, dann baden. Stress pur 😉

Gasse in Salò
Baden mit Aussicht

Immer nur baden ist auch nix, also waren wir heute – nach dem Baden, versteht sich – im MuSa, dem Museo die Salo, wo es einiges zu sehen gab, unter anderem eine sehr an die Nieren gehende Ausstellung über die Vernichtung politischer Gegner, indem man sie als psychisch krank bezeichnete und in Psychiatrische Gefängnisse einwies – schreckliche Bilder, die haften bleiben. Auch die kriegerische Vergangenheit Norditaliens, ein Landstrich, der über viele Jahrzehnte nur selten Frieden erlebt hat, ging uns nahe. Danach waren wir einigermaßen erschagen und froh, wieder “zu hause” zu sein. Das Wetter war eher nass und kalt, aber drinnen ist ja auch mal nett.

Blick aus dem Museum über die Bucht

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